Chilenische Schweiz

26. September - 9. Oktober 2008

Conception - Villarica

Geradelte Strecke: 692 km (Insgesamt 1557 km)

Am Tag, als wir Concepcion verließen regnete es zum ersten Mal. Unterwegs taten wir einer Chilenin so leid, dass sie uns zum Kaffee in ihr Haus eingeladen hat. Mit Hilfe der englischsprechenden Tochter kam sogar eine Konversation zustande.

Erste schneebedeckte Vulkane in der FerneDie folgenden drei Tage machten wir soviel Kilometer wie möglich um unser nächstes Ziel, den kleinen Süden, auch genannt die Chilenische Schweiz, zu erreichen. Schon 50 km vorher sahen wir mehrere schneebedeckte Vulkane vor uns, von denen es hier sehr viele gibt.

Auf den Weg zum Nationalpark ConguillíoVon Curacautin aus wollten wir den Nationalpark am Vulkan Llaima durchqueren. Doch unsere Nachfragen im Ort ergaben, dass die Strecke noch gesperrt ist. Also blieb uns der Umweg über Lonquimay nicht erspart. Dabei mussten wir jedoch durch einen Tunnel. Der ist mit 4,5 km der längste Tunnel Südamerikas, als ehemaliger Eisenbahntunnel nur einspurig und deshalb für Radfahrer gesperrt. So warteten wir also davor auf eine Mitfahrgelegenheit. Sehr befahren ist die Strecke nicht und so dauerte es 45 Minuten bis der erste „Gemüse"-Transporter, der vorbeikam, seine Kisten zur Seite rückte und uns mitnahm.

Hier gibt es noch die selten gewordene Chilenische Araukarie - auch Andentanne.

Auf der Schotterpiste sind wir fast allein unterwegs.Die folgenden zwei Tage kurvten wir auf einsamen Schotterpisten durch die Berge, immer knapp unter der Schneegrenze. Hier oben konnten wir viele der sonderbar aussehenden Araukarienbäume sehen, die typisch für diese Region sind, aber jetzt nur noch in geschützten Gebieten stehen.

Die riesigen Schneehaufen lassen erahnen, dass es hier im Winter sicher nicht einfach ist durchzukommen.Dann verließ uns das Wetterglück. Nach einer kalten Nacht zwischen Schneebergen konnten wir wieder hinunterfahren, aber Regen und Wind blieben uns zwei Tage treu bis wir Villarica erreichten.Villarica-See und -Vulkan sind ein absolutes TouristenzentrumDie Gegend um den Villarica-See und -Vulkan ist ein absolutes Touristenzentrum hier, aber nur im Süd-Sommer. Jetzt ist es ruhig, aber leider sind auch noch viele Strecken wegen Schnee unbefahrbar.

Untergekommen sind wir in dem Hostel "La Torre Suiza", es wird von Schweizern betrieben, die nach 30 Monaten Weltreise auf dem Fahrrad hier hängengeblieben sind. Aber wir haben dass noch nicht vor und werden morgen weiterfahren. Möglicherweise wechseln wir zur Abwechslung mal die Seite hinüber nach Argentinien.

In der letzten Nacht haben wir unsere Pläne kurzfristig geändert. Statt weiter nach Süden zu fahren, haben wir noch eine Runde hier in der Gegend eingeschoben. Uns lockte es in den 60 km entfernten Nationalpark Huerquehue, wo wir dann eine Tageswanderung zu mehreren kleinen Seen unternahmen.

Im Nationalpark HuerquehueBei strahlendem Sonnenschein stapften wir, Mathias in kurzen Hosen, durch bis über einen Meter hohen Schnee in den Wäldern. Hier unten ist jetzt endgültig der Frühling da, alle Bäume sind grün oder blühen, aber da oben ab 1000 m Höhe liegt noch viel Schnee.

Bei einer Wanderung im Nationalpark mit Blick auf den Vulkan VillaricaAm nächsten Tag sind wir dann noch zu einer Thermalquelle geradelt, um uns mal so richtig durchzuwärmen. Durch die vielen Vulkane, oben seht ihr den Vulkan Villarica vom Nationalpark aus, gibt es solche Quellen hier an jeder Ecke.
Nun sind wir wieder in Villarica angekommen und wollen morgen nun weiter nach Süden über Argentinien radeln. Der Wetterbericht sagt allerdings deutlich schlechteres Wetter voraus, jedoch bis jetzt hatten wir wirklich Glück damit.